MeisterPetz hat geschrieben:Arjay hat geschrieben:
Daraus folgt, dass praktisch alle gängigen Arbeitsschritte an Bilddateien auch mit 16-Bit TIFFs ausführbar sein müssten.
QED.
Dann frage ich mich allerdings, warum das beim WB eben nicht funktioniert. Ein Bild aus einem NEF mit korrigiertem WB entwickelt passt von den Farben im gesamten Bild her. Entwickle ich ein 16bit TIFF aus dem NEF mit dem falschen WB und versuche dann im TIFF den WB wieder hinzubekommen, sind in vielen Teilen des Bildes Farbverschiebungen zu sehen, und ich bekomme den WB nur auf einen bestimmten Teil des Bildes hin. Das hat ja sicher schon der eine oder andere auch bemerkt. Wenn also TIFF die gleichen Manipulationen zulässt, wie NEF, warum ist das dann so?
Solche Probleme habe ich bisher nur bei 8-Bit Dateien beobachtet! Vielleicht ist das ja missverständlich, denn es gibt TIFF-Dateien mit 8 und 16 Bit Datenauflösung - ich spreche nur von solchen mit 16 Bit Auflösung. Bei denen würde es mich schon sehr wundern, wenn man an denen keinen nachträglichen Weissabgleich ausführen können sollte.
Ich kann eigentlich kein Problem darin sehen, meine NEFs vor einem Archivierungslauf in WB und vielleicht noch pauschal mit einer geladenen Custom Curve zu korrigieren und sie dann als 16-Bit TIFF zu archivieren. Wenn der Weissabgleich richtig ist, welche anderen Operationen solllten danach noch so nennenswerte Schwierigkeiten machen, dass man sie nicht auf 16-Bit TIFF-Ebene ausführen könnte. Ausserdem - ein einmal gemachter Weissabgleich verändert sich ja nicht im Laufe der Zeit.
Wohlgemerkt, ich spreche hier von einem Workflow für Amateure mit relativ geringen Bildzahlen (kleiner 10.000 pro Jahr).
Mir ist schon klar, dass ein Profi ein höheres Maß an Automation benötigt, aber auch die werden unter dem bereits erwähnten Problem zu leiden haben, dass es in 10 Jahren wohl kaum noch einen Raw-Konverter für die Bilder aus unseren heutigen Kameras geben wird, der auch noch unter den dann gängigen Betriebssystemen laufen wird.
Und wenn - dann werden sich das zukünftige Softwarehersteller mit Sicherheit so teuer bezahlen lassen, dass solche Lösungen für uns Amateure höchstwahrscheinlich unerschwinglich sind.