[NY] Ignore Your Viewfinder -> Colors and Shapes...

Ansel Adams sagte einmal "Zehn gute Bilder pro Jahr sind eine gute Ausbeute" - Hier dürft ihr eure besten Arbeiten zeigen!

Moderator: orlando

beta
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[NY] Ignore Your Viewfinder -> Colors and Shapes...

Beitrag von beta »

So die letzten Bilder aus New York 2004.

Zwei meiner absoluten Favoriten aufgrund der Farben und der Form.

Alle Bilder aus dem Handgelenk ohne den Sucher oder Monitor zu betrachten und mit falschen Weissabgleich. Farben kamen so aus der Cam. Die war übrigens eine Coolpix 4500

Bild

Bild

me.

sir.tommes

Beitrag von sir.tommes »

hi beta,

Bilder gefallen mir gut. Abwohl Bild 1 nach rechts kippt, oder?
Bild 2 ist vedammt gut. Mir gefällt auch das Schild im Vordergrund. Davon lebt meiner Meinung nach das Foto. Topp.

grothauu
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Beitrag von grothauu »

Ist jetzt nicht bös gemeint beta, aber gerade bei deinem Stil werden sich die Geschmäcker scheiden:

zu (1) fehlt mir jeder Zugang,
bei (2) meine ich ihn zu erahnen

was aber nicht ausschließt, dass es von einer höheren Warte als der meinen vielleicht die besten Bilder im Museum sein können :wink:

Uli
Zuletzt geändert von grothauu am Sa Mär 12, 2005 15:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Pixel

Beitrag von Pixel »

....sorry, aber da haben mir andere bilder von Dir dieser Art aber besser gefallen.

Pixel

Arjay
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Beitrag von Arjay »

Nicht jeder hat den gleichen Geschmack - und das ist gut so.

Mir gefallen die beiden Bilder gut, besonders das zweite. Das erinnert mich ein wenig an das allgegenwärtige "Hintergrundrauschen" der Zeitschriftenwerbung aus den 70er und 80er Jahren. Da gab's Zigarettenwerbungen, die mit dieser speziellen Farbstimmung das Flair der großen weiten Welt vermittelten.

Dazu kommt die Bildkomposition dieses Bildes - so, wie der Lichtmast mit der Kante des Wolkenkratzers fluchtet - toll. Manch' ein normaler Fotograf würde selbst dann kein solches Foto zustande bringen, wenn er beim Fotografieren angestrengt durch den Sucher geschaut hätte.
Gruß Timo.

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vkyr
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Beitrag von vkyr »

POLARITÄTEN...das erste Bild gefällt mir wiedermal nicht sonderlich, weder von den Colors noch von den Shapes. Das zweite Bild finde ich dagegen perspektivisch und auch von der allgemeinen Farbgebung und Gestaltung recht gut gelungen.

Übrigens -und das meine ich hier generell für alle Bilder im Forum und somit auch völlig unabhängig von Betas gezeigten Bilder-Threads hier- man kann letztendlich natürlich irgendwo in so ziemlich viele Bilder auch relativ viel individuelles Blabla und Interpretationen reinbringen, ob dies nun jemals so bewußt und gewollt zum Zeitpunkt einer jeweiligen Aufnahme von einem Fotographen explizit gesehn, inszeniert oder dahingehend manipuliert wurden sei hier mal außen vor gestellt. - Fakt ist jedoch, dass das Endergebnis gerade auch in den Augen der nicht involvierten und somit quasi unabhängigen Betrachter zählt. Denn sofern letztere die Quintessenz, Ausdrucksform, Aussage (neudeutsch Message) oder visuelle Wirkung eines jeweiligen Bildes auch ohne großes Backgroundwissen um Locations, einem vorgegebenen Thementitel usw. auf Anhieb erkennen, so kann man i.d.R. ein Bild dann schon als gelungen bezeichnen.

Darüberhinaus ist es auch völlig legitim, ein Bild z.B. einfach nur schön, stimmungsvoll, farbenprächtig, perspektisch reizvoll oder sonst irgendwas zu finden. Wie heißt es doch gleich so schön ...Geschmack ist auch einfach was gefällt...!

Arjay
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Beitrag von Arjay »

Na ja - ich denke es geht bei Bildern wie denen hier in diesem Thread doch um etwas mehr als nur um "aah, schön, cool, das rockt" oder so.

Jedes Werk, das für sich den Anspruch auf künstlerischen Inhalt erhebt, ist immer doch noch etwas mehr als einfach nur schön. Als Mindestes sollte es die Frage aufwerfen, warum es als schön empfunden wird, oder was es an sich hat, dass man es für schön hält.

Das zweite Bild ist für mein persönliches Empfinden ein gutes Beispiel. Bei mir löst es Assoziationen aus an etwas, was ich als schön, angenehm und interessant empfinde (s.o.).

Diese Fragestellung (was schön oder warum etwas schön ist) gehört zu den ganz wichtigen Fragen für jeden, der selbst Schönes schaffen möchte. Klar - unterbewusst nehmen wir alle wahr, ob etwas schön ist. Wenn wir aber nicht tiefer fragen, werden wir es nicht ergründen können, und die "Schönheit" in unseren eigenen Bildern wird immer etwas Zufälliges bleiben.

Die Nachfrage nach dem, was an einem Bild schön ist, wird immer über individuelles Empfinden gehen müssen, denn das, was wir als schön empfinden, entsteht schliesslich in unserem eigenen Kopf. Und so bleibt uns nur, beim Betrachten eines "schönen" Bildes eine Interpretation zu versuchen: Was löst es in mir aus, welche Gedanken provoziert es, woran erinnert es mich?

Indem ich diesen Dingen nachgehe, erfahre ich mehr über das Innenleben eines Bildes und trete mit dem Schöpfer eines Bildes in Kommunikation. Denn wenn die Schönheit in einem Bild mehr als nur Zufälligkeit ist, dann entsteht in dieser Betrachtung so etwas wie eine Kommunikatioin zwischen Schöpfer und Betrachter. Schliesslich hat sich der Fotograf (hier) beim Herstellen seines Bildes etwas gedacht und in einer gewissen Absicht gehandelt.

Ich phantasiere nicht: Wer einmal in einem Kunstmuseum Bilder bestaunt und sich genauer mit ihnen auseinander gesetzt hat, der wird schnell erkennen, dass all die Bilder in unserer Kultur starke Bezüge zueinander haben. Was jemand fotografiert, ist in gewisser Weise immer wieder ein Kommentar oder ein Verweis auf etwas, was er woanders gesehen hat, und vor allem auch auf etwas, was nicht nur er selbst, sondern auch Andere kennen. Und weil eben die Anderen ähnliche Erfahrungen und/oder Erinnerung haben, entsteht dieser Dialog zwischen Betrachter und Fotograf.

Diesen Dialog zu erkennen und daran teilzunehmen, finde ich das Spannende, wenn ich mir "schöne" Bilder (Fotos, Gemälde, Illustrationen, Skulpturen whatever) ansehe. Da möge mir niemand erzählen, ich würde nur Zufälliges betrachten ...
Zuletzt geändert von Arjay am Di Mär 15, 2005 9:43, insgesamt 2-mal geändert.
Gruß Timo.

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Pleff
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Beitrag von Pleff »

Arjay hat geschrieben:Da möge mir niemand erzählen, ich würde nur Zufälliges betrachten ...
Doch... ich!
...denn ich bin der festen Überzeugung, dass mindestens 90% der Objekte, Bilder etc. (in dieser Art!) von "Künstlern" erst nach der Entstehung die Überlegungen erhalten, was da wohl hinein interpretiert werden kann, damit die "Arbeiten" halbwegs Sinn machen.

Obwohl es beta sch*** egal ist, ob man seine Bilder mag oder nicht, möchte ich hier sagen, dass ich das zweite Bild wirkich klasse finde, trotz oder gerade wegen der merkwürdigen Farben. Das erste gibt mir nix... weder Gefallen noch Dialog.

Gruß
Pleff
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KEO
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Beitrag von KEO »

Pleff hat geschrieben:
Arjay hat geschrieben:Da möge mir niemand erzählen, ich würde nur Zufälliges betrachten ...
Doch... ich!
...denn ich bin der festen Überzeugung, dass mindestens 90% der Objekte, Bilder etc. (in dieser Art!) von "Künstlern" erst nach der Entstehung die Überlegungen erhalten...
Das unterschreibe ich. Der Ansicht bin ich auch und wollte es im Liberty-Thread zum Ausdruck bringen, fand aber wieder einmal mehr nicht die Worte.
Arjay hat geschrieben: Schliesslich hat sich der Fotograf (hier) beim Herstellen seines Bildes etwas gedacht und in einer gewissen Absicht gehandelt.
Da ist nun der Punkt wo ich mich frage, ob das so ist. Denn der Fotograf hat hier nur die Richtung vorgegeben. Brennweite und tatsächliche (vektorielle) Richtung. Das Bild war Zufall. Sonst kein "Ignore Your Viewfinder". Deshalb hier die grosse Frage, wie viel bewusste Gestaltung nun in den Bildern ist.
Nach betas/Meikels Äusserungen ist bestimmt viel Gestaltung dabei. Aber gerade der Bildausschnitt ist ja eigentlich zufällig.
Aber eben, beta sagte, dass er aus dem Grafikerlager kommt, deshalb richte ich nun auch mehr das Augenmerk auf die Farbgebung und die Atmosphäre, weniger auf das Motiv. Und die ersten beiden Faktoren können am PC tatsächlich gestaltet werden. Kaum jedoch bereits bei der Aufnahme.

lg, remo
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Arjay
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Beitrag von Arjay »

Pleff hat geschrieben:
Arjay hat geschrieben:Da möge mir niemand erzählen, ich würde nur Zufälliges betrachten ...
Doch... ich!
...denn ich bin der festen Überzeugung, dass mindestens 90% der Objekte, Bilder etc. (in dieser Art!) von "Künstlern" erst nach der Entstehung die Überlegungen erhalten, was da wohl hinein interpretiert werden kann, damit die "Arbeiten" halbwegs Sinn machen.
Auch wenn Du Dich auf die "Ignore Your Viewfinder" Technik beziehst, kann ich Dir nicht zustimmen.

Ich denke, der kreative Prozess der Herstellung eines Bildes beschränkt sich nicht auf das Fotografieren selbst. Auswahl, Beschnitt und Nachbearbeitung sind mindestens genauso wichtig. Hätte beta das Bild nach seiner Fototour aussortiert und in die digitale Tonne gesteckt (wie wahrscheinlich nicht wenige aus dieser Serie), dann würden wir hier nicht darüber diskutieren.

Ausserdem hat diese Art zu Fotografieren einen ganz besonderen Reiz: Sie schult das Auge, denn dabei muss man sich den Bildausschnitt vorstellen und kann ihn erst anhand der aufgenommenen Bilder überprüfen.

Probier das mal selbst aus - diese Art zu Fotografieren ist eine sehr anspruchsvolle Schule für das fotografische Auge. Es ist in der Tat möglich, ein Motiv als interessantes Bild zu erkennen, ohne dass man es zuerst im Rahmen seines Suchers oder Monitors sieht. Ich habe das selbst schon ausprobiert, und auch wenn meine eigenen Bilder in dieser Technik bis auf ganz wenige Ausnahmen nicht mit betas Ergebnissen Schritt halten können, habe ich dabei gelernt, was es eigentlich bedeutet, ein Motiv schon vor dem Fotografieren mit seinem geistigen Auge zu sehen und zu erkennen.

Insofern erkenne ich in betas Bildern nichts Zufälliges - seine Bilder sind bis hinein in die Farbstellung durchkalkuliert.
Gruß Timo.

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