Judith und das Sofa

[actaion]

eines meiner frühen Bilder, von meinem ersten Foto-Shooting von vor gut einem Jahr (mal abgesehen von einem mit meiner Schwester als Test-Model zuvor). Damals noch analog, aufgenommen mit F65, 50er, und Agfa Portrait 160.
Auch das erste Bild von mir, für das ich was bekommen hab, nämlich ein Handy als Preis für den 93. Platz im Stern-Online Foto-Wettbewerb "Momente des Glücks".

[Bibof]

Dann mach ich wohl den Anfang auf Gefahr hin mich unbeliebt zu machen
Ich finde das Foto zwar gut, aber nicht gut genug für das Museum!
Warum kann ich dir auch nicht genau sagen, mir fehlt irgendwie was besonderes was das Foto ausmacht!

Gruß
Christoph

[Arjay]

Hm - die Bildidee ist originell, die Ausführung aber finde ich nicht perfekt.

Positiv finde ich, dass das Modell gut beleuchtet ist, und dass das Mädchen sehr geometisch auf dem Sofa drapiert ist.

Allerdings würde ich bei einem solchen Motiv eine deutliche Freistellung des Hauptobjekts vom Hintergrund erwarten - das ist hier leider nicht der Fall. Speziell die schrägen Balken oben rechts lenken den Blick vom Modell auf dem Sofa ab. Auch die Reifen links auf halber Höhe sind für meinen Geschmack zu deutlich sichtbar.

Der Untertitel der Museums-Rubrik lautet "Ansel Adams sagte einmal "Zehn gute Bilder pro Jahr sind eine gute Ausbeute" - Hier dürft ihr eure besten Arbeiten zeigen!" - ich glaube, Du uns hast schon bessere Bilder gezeigt.

[ManniD]

Timo's Kommentare kann ich nur zustimmen.

Es hat was aber zuviel störendes ist auf dem Bild z.B. die Holzbalken, die zerstören es irgendwie. :?

Manni

[Pleff]

Grundsätzlich würde ich Timo und Manni zustimmen, aber dann müsste man auch konsequenter Weise das dreckige Sofa gegen ein anderes tauschen. Mit dem Hintergrund, dem Reifen, der "Giftdose" und dem Rest sehe ich schon einen Zusammenhang, der aber nicht unbedingt sehr "Porträt-like" ist.
Was die Rubrik angeht, kenne ich von actaion auch bessere Bilder hier im Forum bzw. auf seiner Homepage.

Gruß
Pleff

[volkerm]

Frisch und unkonventionell. Zuerst bin ich auch über das Beiwerk gestolpert, aber genau das gehört dann auch dazu. Immer alles nach Handwerksregel 08/15 ist auch nix. Dies ist ganz eigenständig und wirkt spontan und "echt". Schon deshalb gut, den Preis hast Du Dir verdient!

[actaion]

Was die Freistellung des Hintergrunds angeht, das ist natürlich in der Portrait-Theorie richtig, hier macht aber das Umfeld auch einen wichtigen Aspekt des Bildes aus. Daher muss dieses auch erkennbar sein, und darf nicht in totaler unschärfe verschwimmen. Sonst hätte man das Sofa ja auch gleich im Studio aufstellen können.
Ich habe das Bild nicht in dieser Sektion eingestellt, als ein Beispiel technischer Perfektion oder beeindruckender Effekte.
"Die Tatsache, dass eine (im konventionellen Sinn) technisch fehlerhafte Fotografie gefühlsmässig wirksamer sein kann als ein technisch fehlerloses Bild, wird auf jene schockierend wirken, die naiv genug sind, zu glauben, dass technische Perfektion den wahren Wert eines Fotos ausmacht." (Feininger)
Was mich bewegt hat, es in dieser Rubrik einzustellen, ist die Gesamt-Ausstrahlung des Bildes. Das das Bild eine solche hat, entnehme ich nicht meiner eigenen Einschätzung (das ist bei eigenen Bilder immer sehr schwer zu beurteilen, finde ich, anders als der technische Aspekt), sondern eher dem vielen positiven Feedback, was ich von mehreren Seiten zu diesem Bild bekommen habe.
Abgesehen von dem Stern-Wettbewerb, wo es unter die Top gewählt wurde, ist es auch das Lieblingsbild vom Model selbst. Ein Profifotograf, bei dem ich neulich die Gelegenhiet hatte, ihm ein paar Bilder von mir zu zeigen, empfand dieses Bild ebenso gelungen wie zahlreiche Nicht-Fotografen aus meinem Bekanntenkreis. Deshalb dachte ich, dass man diese Bild vielleicht hier einstellen könnte.

[Regine]

mir gefällt das Bild, vielleicht hättest du den Titel vom Wettbewerb übernehmen sollen, dann passt die Situation besser dazu. "Momente des Glücks", stünde da nur das Sofa mit der Frau ohne Beiwerk rundherum, wäre das Thema verfehlt. So zeigt es doch, dass es nicht viel braucht, um glücklich zu sein, dass Glück überall stattfinden kann, auch auf so einem ollen Schrottplatz.

Gruß
Regine

[sir.tommes]

Ich finde das Bild auch sehr gelungen. Hat ne grosse Aussagekraft. Gefällt mir.

[kai-hear]

Hi, es ist sicherlich nicht Pflicht das Bilder allen gefallen müssen. Dann wäre die Welt ziemlich langweilig und es gebe nur ein Buch was man leden müßte....
Erst fand ich das Bild so la-la, dann gefiehl es mir immer besser. Das einzige was mich immer wieder ablenkt, ist die starke Strahlung der Balken und des Transporters auf der rechten Seite. Der Farbsaum tut seine verstärkende Wirkung. Ich hätte dort warscheinlich einfach die Sättigung rausgezogen.

Ansonsten schöne Momentaufnahme!

Viele Grüße
Kai

ps. Bildüberschrift bitte ändern