Mikis-Fjord
#2.42
Nach dem Mittagessen liefen wir dann schließlich im Mikis-Fjord ein, wobei die Einfahrt ganz schön knifflig wurde, da eine Menge Eis dort herum trieb. Da wir aber wussten, was wir an Kapitän und Crew hatten, konnten wir uns ganz auf das faszinierende Schauspiel der Natur konzentrieren. Zusätzlich blieb das Wetter auch stabil, so dass wir auch weiterhin mit Sonnenschein verwöhnt wurden.
#2.43
Wiederum gab es eine Vielzahl an Eisskulpturen zu entdecken, doch diesmal stand keine Zodiactour auf dem Zettel, sondern eine kleine Wanderung, zu der ich später kommen werde. Wir genossen zunächst den wunderbaren Ausblick auf Gletscher, Eisberge und Felswände und lauschten den Ausführungen unseres Geologen Denis. Dieser erzählte uns recht ausführlich, dass die Geologie im Mikisfjord wohl sehr ähnlich zu der sei, welche man in der, mittlerweile recht bekannten Disco-Bucht findet. Also kann man wohl auch davon ausgehen, dass die dortigen Bodenschätze analog auch im Osten Grönblands zu finden sein müssten. An anderen Stellen war dies wohl der Fall. Da der Westen Grönlands bekanntermaßen eisfreier als der Osten ist, wurden dort schon viele Explorationsexpeditionen durchgeführt, der Boden ist also schon ein gutes Stück weit erkundet. Im Osten hingegen kommt die Explorationswelle erst langsam ins Rollen, da sich die Eismassen hier sehr viel langsamer zurück ziehen, es fehlen die wärmenden Ausläufer des Golfstroms.
#2.44
Die schmutzig graue Eismasse rechts unten im Bild, war schließlich unser Ziel für eine kleine Wanderung. Wir wollten uns diesen Gletscher aus nächster Nähe ansehen und es bestand der Plan, über die Moräne ein Stück ins Landesinnere zu laufen und die Gegend zu erkunden, so sich denn in diesen Gefilden kein Eisbär offensichtlich herum treibt. Also wurden abermals die Zodiacs klar gemacht und wir Reisenden an Land abgesetzt. Nach anderthalb Tagen auf See eine äußerst willkommene Abwechslung. Der ein oder andere war vermutlich auch mehr als glücklich, nach dem zum Teil heftigen Seegang nach 36 Stunden wieder festen Boden unter den Füßen zu spüren.
An Grönlands Küsten mit der Rembrandt van Rijn
Moderator: orlando
Ich kann mich Holger nur anschließen!
Die zwei unscheinbaren Bilder vom Sehgang zeigen doch recht eindrucksvoll wie sich "der Horizont vor dem Schiff bewegt". Und die Crew hat verantwortungsvoll gehandelt, die Landratten unter Deck zu verbannen
Wir wurden auch schon mal mitten auf der Ostsee von einem Flugzeug mehrfach umrundet, und konnten uns keinen Reim drauf machen - "Fotos" könnte tatsächlich eine Antwort sein - obwohl es sich hier nur um ein schnödes Sportboot mit 40 Fuss handelte und nicht um so ein wundervolles Boot wie eures.
Die zwei unscheinbaren Bilder vom Sehgang zeigen doch recht eindrucksvoll wie sich "der Horizont vor dem Schiff bewegt". Und die Crew hat verantwortungsvoll gehandelt, die Landratten unter Deck zu verbannen
Wir wurden auch schon mal mitten auf der Ostsee von einem Flugzeug mehrfach umrundet, und konnten uns keinen Reim drauf machen - "Fotos" könnte tatsächlich eine Antwort sein - obwohl es sich hier nur um ein schnödes Sportboot mit 40 Fuss handelte und nicht um so ein wundervolles Boot wie eures.
Grüße
Horst
Horst
Natürlich, es war absolut richtig, die Passagiere bei dem Seegang unters Deck zu verbannen. Die Verantwortung hätte ich als Kapitän auch nicht tragen wollen.noframe hat geschrieben:Ich kann mich Holger nur anschließen!
Die zwei unscheinbaren Bilder vom Sehgang zeigen doch recht eindrucksvoll wie sich "der Horizont vor dem Schiff bewegt". Und die Crew hat verantwortungsvoll gehandelt, die Landratten unter Deck zu verbannen
Wir wurden auch schon mal mitten auf der Ostsee von einem Flugzeug mehrfach umrundet, und konnten uns keinen Reim drauf machen - "Fotos" könnte tatsächlich eine Antwort sein - obwohl es sich hier nur um ein schnödes Sportboot mit 40 Fuss handelte und nicht um so ein wundervolles Boot wie eures.
Ja, ich denke auch, da haben sich ein paar dänische Marine-Soldaten ein paar interessante Schnappschüsse von unserem schmucken Schiffchen gesichert.
#2.45
Und so sah das Fleckchen Erde dann aus, auf dem wir uns bewegten. Diese imposante Gletscherfront, die aber tatsächlich kaum mehr als sieben oder acht Meter in der Höhe maß, erklomm die Gruppe derer, die sich auf eine längere Wandertour eingestellt hatte. Wobei ich sagen muss, dass das Gefühl, welches einen beschleicht, wenn man auf diesem uralten Eis herumturnt, nur schwer, eigentlich gar nicht, beschreiben lässt. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, verursacht durch die Steigung des Gletschers, lief es sich im weiteren Verlauf immer besser und auch einfacher. Insbesondere nach dem ersten Anstieg waren doch zwei oder drei Reisende kurz versucht, wieder umzudrehen und sich der anderen, entspannter wandernden Gruppe anzuschließen. Da diese jedoch schon etwas weiter entfernt war und die Gegend für ihre Eisbären recht bekannt ist, zumindest in Inuit-Kreisen... , mussten sie dieses Vorhaben abbrechen und sich den Eishang hoch quälen.
#2.46
Während des doch recht rasanten Anstieges, lohnte sich der Blick zurück. Die Rembrandt erneut zwischen diesen Eisbrocken liegen zu sehen, hat auch jetzt noch etwas faszinierendes für mich und zeigt auch recht eindrücklich, dass so eine Reise an Abenteuergefühl wirklich nur schwer zu überbieten ist. Und auch wenn uns unser Barkeeper/Chefsteward/Oberkellner/Hotelmanager Abend für Abend von den Vorzügen der riesigen Kreuzfahrtschiffe zu überzeugen versuchte, war unsere einhellige Meinung doch recht klar; um nichts in der Welt hätte einer von unserer kleinen "Reiseclique" tauschen mögen, um auf innenliegenden Balkonen 4000 Menschen zuzusehen, wie sie gleichzeitig zum Essen strömen, während man für das gleiche Geld solche Aussichten geboten bekommt.
#2.47
Und dies nun der Blick in die andere Richtung. Die Bergkuppen lassen erahnen, welche Ausmaße der Gletscher einst besaß. Denn dieses gesamte Tal muss, laut den Ausführungen unseres Geologen, von diesem Gletscher ins Gestein gefräst worden sein. Und auf diesen Eismassen, oder besser dem, was davon noch übrig blieb, liefen wir nun ganz sorglos herum und bestaunten die wunderbaren Farben, die beeindruckende Aussicht und das herrliche Wetter. Mir wurde es bei dieser Wanderung derartig warm, dass ich schier ins Schwitzen geriet... mitten auf einem Gletscher.
Und so sah das Fleckchen Erde dann aus, auf dem wir uns bewegten. Diese imposante Gletscherfront, die aber tatsächlich kaum mehr als sieben oder acht Meter in der Höhe maß, erklomm die Gruppe derer, die sich auf eine längere Wandertour eingestellt hatte. Wobei ich sagen muss, dass das Gefühl, welches einen beschleicht, wenn man auf diesem uralten Eis herumturnt, nur schwer, eigentlich gar nicht, beschreiben lässt. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, verursacht durch die Steigung des Gletschers, lief es sich im weiteren Verlauf immer besser und auch einfacher. Insbesondere nach dem ersten Anstieg waren doch zwei oder drei Reisende kurz versucht, wieder umzudrehen und sich der anderen, entspannter wandernden Gruppe anzuschließen. Da diese jedoch schon etwas weiter entfernt war und die Gegend für ihre Eisbären recht bekannt ist, zumindest in Inuit-Kreisen... , mussten sie dieses Vorhaben abbrechen und sich den Eishang hoch quälen.
#2.46
Während des doch recht rasanten Anstieges, lohnte sich der Blick zurück. Die Rembrandt erneut zwischen diesen Eisbrocken liegen zu sehen, hat auch jetzt noch etwas faszinierendes für mich und zeigt auch recht eindrücklich, dass so eine Reise an Abenteuergefühl wirklich nur schwer zu überbieten ist. Und auch wenn uns unser Barkeeper/Chefsteward/Oberkellner/Hotelmanager Abend für Abend von den Vorzügen der riesigen Kreuzfahrtschiffe zu überzeugen versuchte, war unsere einhellige Meinung doch recht klar; um nichts in der Welt hätte einer von unserer kleinen "Reiseclique" tauschen mögen, um auf innenliegenden Balkonen 4000 Menschen zuzusehen, wie sie gleichzeitig zum Essen strömen, während man für das gleiche Geld solche Aussichten geboten bekommt.
#2.47
Und dies nun der Blick in die andere Richtung. Die Bergkuppen lassen erahnen, welche Ausmaße der Gletscher einst besaß. Denn dieses gesamte Tal muss, laut den Ausführungen unseres Geologen, von diesem Gletscher ins Gestein gefräst worden sein. Und auf diesen Eismassen, oder besser dem, was davon noch übrig blieb, liefen wir nun ganz sorglos herum und bestaunten die wunderbaren Farben, die beeindruckende Aussicht und das herrliche Wetter. Mir wurde es bei dieser Wanderung derartig warm, dass ich schier ins Schwitzen geriet... mitten auf einem Gletscher.
die letzten ahben wieder alles was von ganz-subtil-unbedingt-wieder-hin-will
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Gruss - Torsten
ich befürchte, ich bin wach
(gesehen auf einer Postkarte von bruederbach.de)
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Ganz subtil? Es ist nicht mehr die Frage, ob ich da noch mal hin will, nur noch wann...FM2-User hat geschrieben:die letzten ahben wieder alles was von ganz-subtil-unbedingt-wieder-hin-will
Freut mich, dass du mit der Aufnahme etwas anfangen kannst. Bisschen Eis kommt noch, aber tatsächlich gar nicht mehr so viel...dampfbetrieben hat geschrieben:Toller Bericht. 2.45 zeigt ein wenig das Farbspiel im Eis. Gefällt mir gut
#2.48
Von folgendem Motiv habe ich ebenfalls wieder zwei Versionen, ohne sagen zu können, welche mir nun eigentlich besser gefällt. Fakt ist, der Ausblick von der Ebene des Gletschers in den Fjord war wirklich gigantisch. Dazu kam dann noch das sehr weiche Licht des einsetzenden Sonnenuntergangs, wobei wir vom wirklichen Farbspektakel nicht viel mitbekamen, da die umliegenden hohen Berge, die Sonne verschwinden ließen und zum Abend hin auch wieder erste Wolken am Horizont aufzogen.
#2.49
Und hier nun wie angekündigt, die Version im Hochformat. Da ich, wie mir auffiel, nur sehr selten im Hochformat Bilder aufnehme, ist dies schon irgendwie eine besondere Aufnahme.
#2.50
Eine Aufnahme dieses Motivs habe ich bereits im vorhergehenden Beitrag gezeigt, allerdings fusste dies auf einem Überblicksverlust meinerseits. Dies war nämlich die Version, die ich zeigen wollte. Irgendwie kam ich bei der Nachlese dann aber doch ins Schleudern und nun sind zwei Bilder eines fast identischen Motivs zu sehen. Diese Version hier gefällt mir aber um Längen besser, einfach durch den sich ins Eis grabenden Schmelzwasserbach. Dieser frisst sich fast schon canyonartig ins Eis, wodurch im Prinzip eine Art Kettenreaktion in Gang gesetzt wird. Durch das fließende Wasser schmilzt das Eis wiederum etwas schneller, wodurch nun wiederum Steine und Geröll an die Oberfläche des Gletschers kommen. Diese wiederum reflektieren das Sonnenlicht nicht, wie die weiße Eisoberfläche, sondern nehmen die Wärme auf und sondern sie an die Umgebung ab. Dadurch schmilzt wiederum mehr Eis... und so geht es immer weiter. Bis schließlich vom einstmaligen Eisgiganten nicht mehr viel drüber bleibt, als ein Haufen Geröll und ein Haufen Süßwasser...
Von folgendem Motiv habe ich ebenfalls wieder zwei Versionen, ohne sagen zu können, welche mir nun eigentlich besser gefällt. Fakt ist, der Ausblick von der Ebene des Gletschers in den Fjord war wirklich gigantisch. Dazu kam dann noch das sehr weiche Licht des einsetzenden Sonnenuntergangs, wobei wir vom wirklichen Farbspektakel nicht viel mitbekamen, da die umliegenden hohen Berge, die Sonne verschwinden ließen und zum Abend hin auch wieder erste Wolken am Horizont aufzogen.
#2.49
Und hier nun wie angekündigt, die Version im Hochformat. Da ich, wie mir auffiel, nur sehr selten im Hochformat Bilder aufnehme, ist dies schon irgendwie eine besondere Aufnahme.
#2.50
Eine Aufnahme dieses Motivs habe ich bereits im vorhergehenden Beitrag gezeigt, allerdings fusste dies auf einem Überblicksverlust meinerseits. Dies war nämlich die Version, die ich zeigen wollte. Irgendwie kam ich bei der Nachlese dann aber doch ins Schleudern und nun sind zwei Bilder eines fast identischen Motivs zu sehen. Diese Version hier gefällt mir aber um Längen besser, einfach durch den sich ins Eis grabenden Schmelzwasserbach. Dieser frisst sich fast schon canyonartig ins Eis, wodurch im Prinzip eine Art Kettenreaktion in Gang gesetzt wird. Durch das fließende Wasser schmilzt das Eis wiederum etwas schneller, wodurch nun wiederum Steine und Geröll an die Oberfläche des Gletschers kommen. Diese wiederum reflektieren das Sonnenlicht nicht, wie die weiße Eisoberfläche, sondern nehmen die Wärme auf und sondern sie an die Umgebung ab. Dadurch schmilzt wiederum mehr Eis... und so geht es immer weiter. Bis schließlich vom einstmaligen Eisgiganten nicht mehr viel drüber bleibt, als ein Haufen Geröll und ein Haufen Süßwasser...
ich denke, 2.48 und 2.49 habe jedes für sich vom Aufbau her eine Berechtigung, wenngleich das Hochkantige irgendwie nicht ganz gerade zu sein scheint.
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Gruss - Torsten
ich befürchte, ich bin wach
(gesehen auf einer Postkarte von bruederbach.de)
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