An Grönlands Küsten mit der Rembrandt van Rijn

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Moderator: orlando

Doorman
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Beitrag von Doorman »

Konrad P. hat geschrieben:...Der Schweizer auf der Tour war Helmi Sigg, zusammen mit seiner Frau Barbara, eine wahrlich begnadete Fotografin! :)
Danke für die Info, Konrad, hab ein wenig "gegooglt", scheint ein interessanter Mensch zu sein, dieser Helmi Sigg - Komödiant, Schauspieler, Kunstmaler, Filmemacher, Buchautor, Blogger, und das alles als Autodidakt, Respekt!

Doch zurück zu Deinem tollen Reisebericht. Seit meinem letzten Besuch hier sind wieder eine Reihe sehenswerter Bilder hinzugekommen. :super: Meine Favoriten sind die Eisberge im Mikis-Fjord (#2.43), die Gletscherfront (#2.45) sowie die letzten Aufnahmen vom Gletschereis Richtung Fjord (#2.48 und #2.49, klasse hier, wie das Licht hier die Gletscherstrukturen auflöst) und Richtung Gipfel (#2.60). Gerade bei letzterem macht sich der tiefe Aufnahmestandpunkt richtig gut.
Gruß,
Wolfgang

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donholg
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Beitrag von donholg »

Man hört bei einem Bericht das Wasser gluckern und rauschen! :super:
"Macht der Himmel Dir die Arbeit schwer, versuchs mit dem Verlaufsfilter."

Konrad P.
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Beitrag von Konrad P. »

DoSued hat geschrieben:2.48 ist mein Highlight... diese Dimensionen....Wahnsinn, danke nochmals für das Zeigen und Beschreiben :dank:
Hab Dank für deinen Kommentar. Mittlerweile finde ich selbst immer mehr Gefallen an der Querformat-Version. :) Freut mich, dass es nicht nur mir so geht.
FM2-User hat geschrieben:ich denke, 2.48 und 2.49 habe jedes für sich vom Aufbau her eine Berechtigung, wenngleich das Hochkantige irgendwie nicht ganz gerade zu sein scheint.
Damit sprichst du einen wunden Punkt an. Ich habe unzählige Versuche des Drehens hinter mir und war eigentlich der Meinung, dass es nun passen sollte. Aber so ganz einfach ist das auch nicht, da es keine wirklich graden Horizontlinien gibt... :) Meinst du es kippt leicht nach links?
Doorman hat geschrieben: Danke für die Info, Konrad, hab ein wenig "gegooglt", scheint ein interessanter Mensch zu sein, dieser Helmi Sigg - Komödiant, Schauspieler, Kunstmaler, Filmemacher, Buchautor, Blogger, und das alles als Autodidakt, Respekt!

Doch zurück zu Deinem tollen Reisebericht. Seit meinem letzten Besuch hier sind wieder eine Reihe sehenswerter Bilder hinzugekommen. :super: Meine Favoriten sind die Eisberge im Mikis-Fjord (#2.43), die Gletscherfront (#2.45) sowie die letzten Aufnahmen vom Gletschereis Richtung Fjord (#2.48 und #2.49, klasse hier, wie das Licht hier die Gletscherstrukturen auflöst) und Richtung Gipfel (#2.60). Gerade bei letzterem macht sich der tiefe Aufnahmestandpunkt richtig gut.
Wie gesagt, ich fand diesen herrn auch sehr sympathisch und interessant. dabei auch keineswegs abgehoben oder gar überheblich. Einfach ein herrlich netter Mensch, der mit seinen Geschichten und Anekdoten dioe Atmosphäre an Bord durchgehend aufzulockern wusste.
Danke auch für deine Worte zu den Bildern. Im Nachgang würde ich sogar sagen, ich habe grade auf dem Gletscher eine Vielzahl an Perspektiven nicht ausprobiert, worüber ich mich jetzt doch stark ärgere. Auch dass ich mein Ultraweitwinkel zuhause gelassen habe, wird mir mit Sicherheit nicht noch einmal passieren. 28mm am DX-Format ist definitiv nicht ausreichend. Keine Ahnung, was mich da geritten hat... :cry:
donholg hat geschrieben:Man hört bei einem Bericht das Wasser gluckern und rauschen! :super:
Das freut mich. Jetzt gehts aber auf der knirschenden Eisdecke weiter... ;)

Konrad P.
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Beitrag von Konrad P. »

#2.51
Bild
Während wir also weiter übers Eis liefen, wurde allmählich deutlich, dass wir auf das Ende des Geltschers zusteuerten. Dabei kamen wir zu einem kleinen Schmelzwasserbach, der sich am Ende des Gletschers durchs Eis fräste. Den Rückweg traten wir dann nicht übers Eis an, sondern auf der Moräne, was das Laufen noch mal um einiges erschwerte. Dabei trafen wir fast zum Ende erneut auf den hier fast noch gemütlich dahin plätschernden Bach, nur dass dieser sich unter der Eisdecke zu einem donnernden Strom entwickelt hatte. Es war auf jeden Fall eine interessante Erfahrung, neben dem Eis zu stehen und dabei das Tosen des Stroms unter dem Eis zu vernehmen. Wie im Beitrag zum vorherigen Bild schon beschrieben, schadet diese Art des Schmelzwassers dem Gletscher gleich auf unterschiedliche Weise. Zum einen wirkt es als Schmiermittel für die Eismassen und zum anderen sorgt das Wasser für ein weiteres schnelleres Abtauen des Eises.

#2.52
Bild
Dies ist der Blick am Ende des Gletschers. In der Ferne kann man sehen, erstreckt sich ein weiterer Fjord. Interessanterweise war auf der Karte, die unser Expeditionsleiter mit sich trug, welche er sich von Denis unserem Geologen ausgliehen hatte, unser Gletscher noch bis zum Wasser des in der Ferne zu erkennenden Fjords eingezeichnet. Da die Karte aus den späten 80er Jahren stammte, hat dieser Gletscher offensichtlich einen großen Teil seines Eises verloren, innerhalb von nicht mal 30 Jahren. Als wir diese Tatsache wahrnahmen, wurde nicht nur ich ganz nachdenklich. So direkt mit den Konsequenzen des sich verschiebenden Klimas konfrontiert zu werden, geht wohl an keinem gänzlich spurlos vorbei. Schön auch zu sehen, dass der Gletscher, auf dem wir uns bewegten, wohl hauptsächlich dafür verantwortlich war, dass dieses Tal überhaupt entstehen konnte. So kam zu der beinahe erschreckenden Erkenntnis auch noch ein gutes Stück Ehrfurcht hinzu, wohlwissend, dass es nicht mal 30 Jahre gedauert hat, den Giganten, der für dieses Tal verantwortlich zeichnet, fast verschwinden zu lassen.

#2.53
Bild
Und hier nun noch mal ein Blick auf den sich allmählich abendlich einfärbenden Himmel und Fjord. Während wir uns nun alle wieder an Bord zurück begaben, wurde uns der Plan für den nächsten Tag verkündet; es sollte zum großen Fritjof-Nansen-Fjordsystem gehen. Hierbei sei wohl auch die Chance sehr hoch, dass wir auf Eisbären treffen würden, da die Reisegruppe derer gleich 5 (!) in dortigen Gefilden entdeckte. Da wir noch ein gutes Stück Weg zurück zu legen hatten, machte sich die Crew auch direkt daran, den Anker zu lichten und das Schiffchen aus dem Fjord hinaus zu manövrieren. Doch damit nicht genug, direkt an die Rekapitulation des Tages schloss sich gleich noch ein Vortrag bzgl der Polarlichter an, da wir uns nun wohl im Gürtel befanden, in dem man recht zuverläössig dieses Naturphänomen bestaunen kann. Und tatsächlich, kaum das die Dunkelheit herein gebrochen war, erlebten wir ein Lichtspektakel am Himmel, dass ich bisher zum ersten Mal erleben durfte. Neben mir stand ein Belgier, der diese Lichter ebenfalls zum ersten Mal erblickte und wir hüpften voller Begeisterung über das Deck, wobei wir völlig vergaßen, dass wir nur einen dünnen Pullover ohne Jacke trugen. Dies fiel uns beiden dann nach guten zwei Stunden auf, als unsere Hände weitestgehend blau angelaufen waren. :bgrin: Fotos von diesem Spektakel habe ich allerdings nicht, da meine Fuji max. ISO 3200 kann und damit sind auf einem schwankenden Schiff schlicht keine Polarlichterbilder möglich. :)

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Beitrag von FM2-User »

hach, dieses Blau :roll:

ja, ich denke, es geht in 2.49 leicht nach links.
Solche Probleme kenne ich aber, dass es im Sucher 100% ok ist und am Rechner dann irgendwie doch nicht.

Ich traue da dann letztendlich meinem Bauch am meisten, und wenn das nicht hilft, versuche ich eher die Ausirchtung an Senkrechten nach der Bildmitte, ggf hier an den Masten.
------------------
Gruss - Torsten


ich befürchte, ich bin wach


(gesehen auf einer Postkarte von bruederbach.de)

FM2-User
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Beitrag von FM2-User »

... und das mit den blauen Fingern kenne ich nur zu git. Polarlichter, da war ich kleidungstechnisch vorbereitet. Aer mein Eisbärbild meines Lebens entstand ohne Socken in Ansitzstiefeln und Schlafanzug. Was man halt so anhat, wenn morgens um halb vier die Tür zur Kajüte aufgeht und flüstert: Bär am Kill ...

Mach Dir nix draus, dass es keine Aurora-Bilder gibt. Du hast sie gesehen und wirst diese Bilder nie wieder vergessen, darauf kommt's an.
------------------
Gruss - Torsten


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dampfbetrieben
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Beitrag von dampfbetrieben »

faszinierende Welt. Danke, dafür das Du uns daran teilhaben lässt.
Wenn man sich z.B. 2.52 anschaut, kann man sich über öffentliche Aussagen, es gäbe keinen Klimawandel, nur wundern.

Doorman
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Beitrag von Doorman »

Dein letzer Dreier, Konrad, finde ich, bringt einen neuen Aspekt in den Thread. Die dunkle Moränenlandschaft aus #2.52 im Kontrast zum hellen azurblauen Himmel macht sich sehr gut. Fast noch besser aber gefällt mir der kleine Schmelzwasserbach in #2.5.1. :super:
Gruß,
Wolfgang

Konrad P.
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Beitrag von Konrad P. »

FM2-User hat geschrieben:hach, dieses Blau :roll:

ja, ich denke, es geht in 2.49 leicht nach links.
Solche Probleme kenne ich aber, dass es im Sucher 100% ok ist und am Rechner dann irgendwie doch nicht.

Ich traue da dann letztendlich meinem Bauch am meisten, und wenn das nicht hilft, versuche ich eher die Ausirchtung an Senkrechten nach der Bildmitte, ggf hier an den Masten.
Ja, ich habe mich auch an den Masten orientiert, die stehen nicht lotrecht, daher mag es sein, dass das Bild den Eindruck erweckt schief zu sein, ich meine aber, es ist tatsächlich grade. Kann ja aber mal noch ne überarbeitete Version einstellen.
FM2-User hat geschrieben: ... und das mit den blauen Fingern kenne ich nur zu git. Polarlichter, da war ich kleidungstechnisch vorbereitet. Aer mein Eisbärbild meines Lebens entstand ohne Socken in Ansitzstiefeln und Schlafanzug. Was man halt so anhat, wenn morgens um halb vier die Tür zur Kajüte aufgeht und flüstert: Bär am Kill ...

Mach Dir nix draus, dass es keine Aurora-Bilder gibt. Du hast sie gesehen und wirst diese Bilder nie wieder vergessen, darauf kommt's an.
Ja, das war in diesem Moment absolut nebensächlich. :)
Die Polarlichtbilder werde ich nie wieder vergessen! Ganz egal, ob ich davon Fotos habe oder nicht. :)
dampfbetrieben hat geschrieben:faszinierende Welt. Danke, dafür das Du uns daran teilhaben lässt.
Wenn man sich z.B. 2.52 anschaut, kann man sich über öffentliche Aussagen, es gäbe keinen Klimawandel, nur wundern.
Faszinierend triffts absolut. :) Kein Problem, bisschen was kommt ja noch.
Zu den Aussagen mit dem Klimawandel fiel mir in Anbetracht dieses Gletschers auch nicht mehr viel ein. Besonders, als wir sahen, wann unsere Karte erstellt wurde... Wirklich erschreckend.
Doorman hat geschrieben:Dein letzer Dreier, Konrad, finde ich, bringt einen neuen Aspekt in den Thread. Die dunkle Moränenlandschaft aus #2.52 im Kontrast zum hellen azurblauen Himmel macht sich sehr gut. Fast noch besser aber gefällt mir der kleine Schmelzwasserbach in #2.5.1. :super:
Vielen Dank. Freut mich, dass du mit den Bildern nachwievor etwas anfangen kannst. :)

Nach längerer Pause, geht es nun auch mal wieder weiter.=)

Konrad P.
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Beitrag von Konrad P. »

Tag 7 - Kurs auf den Fritjof-Nansen-Fjord

#2.54
Bild
Der nächste Morgen kündigte sich wiederum mit fabelhaftem Wetter an. Und während ich mit einigen anderen wenigen Reisenden früh morgens noch vor dem Frühstück an der Reling stand, hörten wir immer mal wieder das Blas einiger Wale. Tatsächlich wurden wir aus einiger Entfernung von einer Schule Finnwalen beobachtet, die mal steuer- mal backbord auftauchten. Allerdings derartig weit weg, dass kein brauchbares Bild gelang. Ich genoss dann auch eher das herrliche Wetter, die morgendlich gedämpfte Stimmung und das zauberhafte Schauspiel der uns begleitenden Wale. Viel besser kann so ein Tag gar nicht starten. Und das war nur ein kleiner Vorgeschmack auf die sich uns noch bietenden Ereignisse... :cool:

#2.55
Bild
Um die Mittagszeit liefen wir dann in den großen Fritjof-Nansen-Fjord ein. Dieser Fjord ist auch für ostgrönländische Verhältnisse sehr groß und wird an dessen Ende von einem wahrhaft riesigen Gletscher gespeist. Davon gibts im späteren Verlauf des Berichts auch noch ein paar Bilder. Wie man sieht, war das Wetter wirklich großartig und wurde stündlich noch besser. Nach all den grauen Tagen, war das ganze Sonnenlicht ein ausgesprochener Augenschmaus! :) Gleichzeitig informierte uns der Käpt'n, dass bei der Tour vor uns in einem Seitenarm des Fjords nicht weniger als fünf (!) Eisbären gesichtet wurden. Für uns stand für den restlichen Vormittag noch eine gemächliche Tour durch das ganze Eis mit der Rembrandt an, für den Nachmittag dann ein Landgang in einem der Seitenarme.
Zur Aufnahme sei noch schnell gesagt; ich liebe Eisberge im Gegenlicht der strahlenden Sonne vor einem tiefblauen Himmel. Keine Ahnung wieso, aber für mich sind das einfach herrlich beruhigende Aufnahmen. Ich könnte da stundenlang drauf sehen... :)

#2.56
Bild
AUf diesem Bild kann man im Hintergrund schon die Gletscherfront erkennen. Der Eisberg im Vordergrund zeugt zum einen durch die blaue Färbung von einem sehr hohen Altern und zum anderen durch das ganze Erdreich davon, dass dieses Stück Eis auf der Unterseite des Gletschers entlang schabte, bis es nach oben gedrückt wurde und schließlich der ganze Brocken ins Meer kalbte. Auf dem Bild vielleicht nur zu erahnen, in der Realität machte dieser Brocken einen enormen EIndruck auf uns. Zumal die Ausmaße unter Wasser derartig waren, dass unsere Crew einen großen Bogen darum machte. :)

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