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Stativ/Kopf irgendwas vibriert :-(

Verfasst: Di Aug 07, 2018 16:15
von djqkat
Moin,

ich hab da ein Problem. Bis jetzt war ich ja ziemlich glücklich mit meiner Kombi (ich hab ein Giottos MT-9170 mit einem MH7001 Kugelkopf mit MH 652 Schnelladapterplatte). Der Kopf kann 6KG ab.

Meine Nikon wiegt (großzügig mit Zubehör) 900g. Mein 80-200 ca. 1,4 KG, somit im Gesamten 2,3 KG, was weit unter 6 KG ist.

Der Schnelladapter ist am Stativfuß des Objektivs befestigt.

Solange kein (nur schwacher) Wind ist und die Belichtungszeiten kurz, ist alles paletti. Aber wenn etwas mehr Wind ist, ich in Richtung 200mm zoome und etwas länger belichte (mehrere Sekunden), kann ich eigentlich alle BIlder in die Tonne werfen... sind alle verwackelt.

Selbst wenn ich die Mittelsäule nicht ausziehe, das Stativ relativ tief ist etc.

Ich frage mich nun, ist es der Kopf der scheiße ist? Oder das Stativ und der Kopf? Ich würde ja einen anderen Kopf testen, aber ich habe gesehen, dass die richtig geilen Teile ziemlich teuer sind (300 Euro) und es darunter auch noch welche gibt, die auf den ersten Blick besser aussehen als mein Kopf, aber löst das mein Problem?

Ich hab z.B. diesen Kopf von Rollei (der in meinem Preisbereich liegt) gesehen, der kann (bis zu) 35 KG halten: https://www.rollei.de/produkte/stative/ ... pf,p238090 oder der da von Sirui: https://amzn.to/2B07IpR für bis zu 30 KG.

Oder ist mein Tele einfach so ein super Segel und ich brauche eh nicht mehr raus, wenn es etwas Wind hat?

Ich wäre sehr glücklich, wenn mir da jemand helfen könnte...

Danke und schöne Grüße,
Robert

Verfasst: Di Aug 07, 2018 16:40
von UweL
Die Angaben von Stativ- und Kopfherstellern sind oft maßlos übertrieben. Da muss man wirklich vorsichtig sein - gilt auch für Rollei. Was die so angeben ist für mich eher Wunschdenken ;)

Ich kenne die Teile jetzt nicht direkt. Für mich die wahrscheinlichsten Möglichkeiten:
- das Stativ schwingt zu stark (gerne bei Alu, Carbon ist besser, Holz noch besser... zum Test: aufbauen, durch den Sucher gucken und gegen die Stativbeine schnippen und gucken wie lange es nachschwingt)
- Die Objektivschelle vom 80-200 ist zu schwach (kommt bei Nikon gerne mal vor, im konkreten Fall weiß ich es nicht - deswegen gibt es so viele Ersatzschellen von Markins, RRS, Kirk, ...)
- Die Objektivplatte hält nicht (meiner Meinung nach sollte es was Arca-Swiss kompatibles sein, sowas wie Deine hatte ich früher auch mal, das war nie wirklich richtig fixiert)

Verfasst: Di Aug 07, 2018 17:10
von djqkat
Hm, das Stativ ist aus Alu, ich liebäugle ja schon länger mit einem Teil aus Carbon.

Mir ist klar, dass die Gewichtshalteangaben nicht ganz so realistisch sind, darum dachte ich (damals), dass ich mit den 6KG auskommen werden, weil die ja weit darüber sind. Nun würde ich hoffen mit noch mehr, könnte es besser werden.

Das mit der Objektivplatte könnte ich auch mal testen...

Ob man da überhaupt die Objektivschelle austauschen könnte, weiß ich nicht, aber bei den Preisen für die Ersatzschelle... die kosten ja so viel, wie ich für das Teil bezahlt habe :bgrin:

Wäre denn das eine sinnvolle Alternative? Carbon und bis zu 12KG? Ich meine ich hab ja nur 2,4KG die da rauf sollen: https://amzn.to/2AKEUkO

Verfasst: Di Aug 07, 2018 18:39
von MarcS
Schau dir bei Gelegenheit vielleicht auch nochmal an, ob die Schnellspanneinrichtung wirklich fest mit dem Stativkopf verbunden ist. Ich hatte die auch mal ein ganz wenig locker. Und richtig dann lange gesucht...

Verfasst: Di Aug 07, 2018 20:23
von UweL
Die 12kg Tragkraft sind bei dem C6i von Rollei auch Augenwischerei. Ich habe es neulich mal live gesehen (ohne den Kopf, der da drauf ist). Ich hatte es allerdings nur ohne Kamera/Gewicht drauf gesehen.

Schien mir vom Schwingungsverhalten deutlich besser als mein Manfrotto 055ProB mit rausoperierter Mittelsäule, allerdings hält das Rollei sicher auch keine 6kg sicher, von 12 ganz zu schweigen. Würde mal sagen: nettes Reisestativ für den Preis... :)

Was die Objektivschellen angeht hast Du recht. Beim AF-S 70-200/2.8 sah ich damals keine Veranlassung, sie zu ersetzen. Beim AF-S 80-400 schon... die ist grauselig. Man liest es immer wieder und glaubt es nicht. Bis man es selbst sieht :o

Verfasst: Di Aug 07, 2018 21:21
von donholg
Spiegelvorauslösung oder Selbstauslöser im Liveviewmodus hilft, wenn das Stativ etwas zu schmächtig ist.
Versuchs auch mal ohne ausgezogenen Beinsegmente.
Wenn das besser wird ist es eher weniger der Kopf, der das verwackelte Bild verursacht.
Ein schmächtiger Kopf nervt mehr beim Arretieren und rutsch dann trotz Fixierung noch herum.
Wenn Stativ UND Kopf unterdimensioniert sind, schaukelt sich das Problem im wahrsten Sinn auf.

Verfasst: Di Aug 07, 2018 21:31
von djqkat
Hmhmhm...

Das scheint ja ein recht kompliziertes Thema zu sein. Von dem Rollei C6i bin ich ja auch nicht wirklich überzeugt.

Die Adapterplatte selbst rastet fett in dem Gegenstück am Kopf ein, das ist es nicht.

Mein Problem ist auch nicht, dass der Spiegel oder sonstwas eine Vibration auslöst, die dann ewig nachvibriert - das hab ich alles im Griff.

Das Problem ist tatsächlich der Wind und die dann relativ große Angriffsfläche des 80-200. Es wurde besser als ich die Sonnenblende abgenommen habe.

Mein Kopf sackt nach dem Arretieren tatsächlich noch ein wenig nach - ist das nun das Zeichen, dass der zu schwach ist?

Es ist ja in der Tat so, dass ich bei der Kombi Kamera mit 80-200 am Objektiv antippen kann und es schwingt nach... das Problem habe ich nicht, wenn ich das relative leichte 10-24 drauf hab und dann die Kamera direkt am Stativ dran ist.

Verfasst: Di Aug 07, 2018 23:14
von GertK
Ich habe mit dem Novoflex Classic Ball III auf einem Gitzo 3xxx, einer D850 und einem 200-500 versucht, etwas anzufixieren und dann festzuziehen. Ewig ist das Ding abgesackt beim Festziehen. Ein leichter Hauch am Objektiv und es hat gewackelt wie Espenlaub.

Den Kopf habe ich entsorgt und mir den Berlebach Pegasus geholt, seitdem ist Ruhe. Da sackt nix beim Feststellen.

Die Prospektangaben sind reines Marketing und sagen überhaupt nichts über die Praxis aus. Ich hatte noch keinen Kugelkopf, der gut war, wenn ein schweres Objektiv drauf war. Klar ist ein Berlebach ein Trümmer, aber alles andere ein Kompromiss.
Zum mal eben in die Tasche stecken und mitschleppen würde ich lieber ein ordentliches Carbonstativ (kann ein Sirui der stabileren Sorte sein) und einen gescheiten Kopf (nicht von Sirui) mitnehmen.

Ich denke, Du gehst den Weg, den alle gegangen sind: viel Geld ausgeben bis man die Nase voll hat und dann doch die teure Kombi kaufen. Tut mir leid, habe keine bessere Nachricht.

Verfasst: Di Aug 07, 2018 23:46
von djqkat
Möööööp!

Das sind ja GANZ schlechte Nachrichten, der Kopf ist ja von der Preislage ne ganz besondere Stufe. Da wird mir ja ganz anders. :eyecrazy:

Wahrscheinlich ist es das Beste ein (weiteres) Sparkonto anzulegen für die Kombi von dem Kopf und was dazupassendem mit 3 Beinen und im Endeffekt komme ich günstiger weg, als irgendwelche Experimente zu machen.

Ich geh jetzt mal frustriert schlafen - gute Nacht! :((

Verfasst: Mi Aug 08, 2018 9:14
von Der Eiserne
Ich kann GertK zwar nicht bei allem beipflichten was er geschrieben hat, aber bei einem zu 1.000% " Du gehst den Weg, den alle, oder zumindest die überwiegende Mehrheit gegangen sind.

Ich habe die Erfahrung gemacht und da bin ich sicher nicht der Einzige, Finger weg von Mittelsäulen, da muss das Ding wackeln. Das gilt meist auch wen die Säule eingefahren ist. Ich habe mir mein altes Manfrotto 055 XPROB ( auch so eine Fehl kauft ) umgebaut, Mittelsäule ausgebaut und mit Adapter umgebaut auf keine Mittelsäule. Und schon ist das Ding stabiler.

Und noch eine Weisheit die man hier auch des öfteren liest, aber leider stimmt sie. Den Body wechselst du alle paar Jahre wegen mehr Auflösung, höhere ISO, schnelleren AF und was es da alles noch für Gründe gibt. Aber ein Stativ, das Stabil ist und gute Dienste leistet hast du vielleicht sogar dein ganzes Fotografenleben lang.

Und noch eine Weisheit die auch schon alle gemacht haben. Ein Stativ das günstig, leicht, ein kleines Packmaß hat und stabil steht gibt es nicht, immer musst du auf etwas verzichten, ist nur die Frage wo du den Kompromiss ein gehst.