[...] allerdings will mir einfach nicht in den Kopf, daß jemand fast 3K ausgibt ohne zu wissen, was er denn da für eine Kamera kauft.
Ich kann dir von 2 Fällen aus erster Hand berichten, bei denen genau das der Fall ist.
Der eine hat sich die D3x gekauft, weil er plötzlich viel Geld hatte und einfach die krasseste Kamera kaufen wollte, die er beim Händler bekommen konnte. Dann hat er überspitzt gesagt 2 3 Bilder aus dem fahrenden Auto gemacht, sich über die "saumäßige Schärfe" gefreut und seit dem steht die Kamera mehr oder weniger im Regal. Jetzt ist das Geld weg und er hat mir den Body angeboten, weil er gelernt hat, dass gute Bilder nicht aus der Investitionssumme resultieren.
Und der andere benutzt seine D3s mit dem 18-70 DX, weil der Body erst mal wichtiger war (sieht ja gut aus; macht Eindruck).
Er knipst damit, zusammen mit nem hochwertigen Blitzsystem, eBay-Bildchen, deren Ausleuchtung und gnadenlose Überbelichtung mich jedes Mal von Rätsel stellt. Man muss es knallhart sagen: Er hat leider wirklich keine Ahnung. Bei ihm mangelt es am fotografischen Grundverständnis und er hat auch keine Lust sich damit auseinanderzusetzen.
Wenn er Markenware kauft, die Automatik einstellt und einen "tierischen Aufriss" macht (wie man das von großen Modeshootings erwartet), vertraut er darauf, dass die Sache am Ende gut ist. Meistens sieht es aber leider nach einem Jungen aus, der zum ersten mal in seinem Leben eine Kamera und einen Blitz bekommt.
Als man ihn in lustiger Runde beim Grillen im letzten Sommer fragte, was man für die tollen Portraits mit der Unschärfe einstellen muss, hat er zur Erklärung Wörter gebraucht, deren Existenz ich zuvor nicht kannte und über deren Bedeutung ich heute noch rätsle. Die Dinge, die verständlich waren, sind leider völlig am Thema vorbei gewesen...
...Es gibt diese Leute!
Aber es ist OK. Jeder darf mit seinem Geld machen, was er für richtig hält.
Nikon kann sich da am Ende nur drüber freuen.