D3 - Rauschunterdrückung bei Langzeitbelichtungen

Alles rund um die D-SLR Modelle, eure Fragen und Antworten. Diskutiert in der Community.

Moderator: donholg

Antworten
tirnanog
Batterie7 Kamera
Beiträge: 247
Registriert: Do Apr 10, 2008 21:39
Wohnort: Lüdenscheid
Kontaktdaten:

D3 - Rauschunterdrückung bei Langzeitbelichtungen

Beitrag von tirnanog »

Wahrscheinlich hat es das Thema hier schon einmal gegeben, aber ich bin nicht fündig geworden; daher noch einmal (?):
Ich hatte gestern Nacht Langzeitaufnahmen (zwischen 10 und 30 Minuten; NEF, ISO 200) mit der D3 gemacht und stelle bei der Bearbeitung jetzt fest, dass sich doch deutliches Rauschen zeigt. In der Bedienungsanleitung der Kamera empfiehlt Nikon für solche Zwecke die Rauchunterdrückung einzuschalten. Da man bei diesen langen Belichtungszeiten nicht viel experimentieren kann, bzw. die Ergebnisse erst sehr viel später sieht, meine Frage: Wie sinnvoll ist es, die Rauschunterdrückung zu verwenden; ist der Nutzen größer als die Nachteile (Verlust von Details etc.).
Ich bin für Erfahrungsberichte dankbar, ggf. auch auf einen Link, falls es das Thema bereits gegeben hat.
Gruß
tirnanog

stl
Sollte mal wieder fotografieren...
Beiträge: 3872
Registriert: Fr Jun 25, 2010 22:13
Wohnort: westlich Berlins

Beitrag von stl »

Ich kann dir jetzt nur als D700-Nutzer antworten.
1. Die normale Rauschunterdrückung stört dich überhaupt nicht wenn du mit RAW arbeitest. Dann wird diese nämlich nur auf die Vorschau angewendet und im RAW als Voreinstellung für den RAW-Konverter gespeichert. Du kannst also im Nachhinein auswählen, wieviel du willst...
2. Dich betrifft in dem geschildertem Fall vielmehr die Rauschunterdrückung bei Langzeitbelichtung (Achtung anderer Menüpunkt). Hier wird nach der eigentlichen Aufnahme bei geschlossenem Verschluß ein Darkframe aufgenommen. Dieser enthält dann nur das Rauschen und wird vom zuvor aufgenommenem Bild abgezogen und beseitigt, unter der Annahme, dass das Rauschen identisch zu dem während der Aufnahme ist, die Störungen ohne große Nebenwirkungen. Die Belichtung dauert aber genauso lange wie die des Bildes, bedeutet bei dir also dann 30Minuten Pause zwischen den Bildern ...

Elwood
Sollte mal wieder fotografieren...
Beiträge: 3981
Registriert: So Mai 01, 2005 19:28
Wohnort: Neuenhaus (D, Nds.)/ Dwingeloo (NL)

Re: D3 - Rauschunterdrückung bei Langzeitbelichtungen

Beitrag von Elwood »

tirnanog hat geschrieben:Wie sinnvoll ist es, die Rauschunterdrückung zu verwenden; ist der Nutzen größer als die Nachteile (Verlust von Details etc.).
'Rauschunterdrueckung' bedeutet in diesem Zusammenhang nicht
etwa eine Bildbearbeitung mit Wavelets oder Weichzeichner ala Noise Ninja
oder Neatimage, sondern es wird bei einer 30 minuetigen Belichtung
ein Dunkelbild mit gleicher Belichtungszeit abgezogen.

Der Nachteil ist entsprechend, dass man sich fuer ein Foto mit
30 Minuten Belichtungszeit eine Stunde Zeit nehmen muss.


- Juergen -
And God said , "Let there be light!". And he devided the light into eleven zones.
Fuer Bild- und Persoenlichkeitsrechte von mir gezeigter Fotos bin ausschliesslich ich selber verantwortlich zu machen!

iHamsi
Batterie4
Beiträge: 41
Registriert: Mo Jun 14, 2010 14:19

Beitrag von iHamsi »

verstehe ich es richtig, man sollte die Option "Rauschunterdrueckung" ausschalten.

ich habe die Option unter D300S eingeschaltet, wenn die Aufnahme fertig ist, steht im Display "JOB" im Handbuch steht....die Kamera erzeugt das Bild nochmal. Jetzt weis ich nicht ob das vorteilhaft ist.

Danke und Gruß
Because more than the processor, more than the hardware, the soul of the Mac is its operating system." - Steve Jobs

tirnanog
Batterie7 Kamera
Beiträge: 247
Registriert: Do Apr 10, 2008 21:39
Wohnort: Lüdenscheid
Kontaktdaten:

Beitrag von tirnanog »

So, ich habe es am vergangenen Wochenende (in einer Mondlichtnacht) einmal ausprobiert ... - das Ergebnis: Die Rauschunterdrückung bei Langzeitaufnahmen ist sehr effektiv, das Foto nahezu rauschfrei, trotz Belichtungszeiten von gut 20 Minuten!
Etwas nervig ist es allerdings schon, die gleiche Zeit noch einmal warten zu müssen, bis der "Job" in der Kamera erledigt ist. Aus dem Grund ist es sinnvoll, wenn man schon vorher weiß, wie lang exakt belichtet werden muss, denn mehr als zwei, drei Aufnahmen macht man meist nicht am Abend - und jedenfalls diese Ausbeute sollte zufriedenstellend sein.

Dank und Gruß
tirnanog

iHamsi
Batterie4
Beiträge: 41
Registriert: Mo Jun 14, 2010 14:19

Beitrag von iHamsi »

tirnanog hat geschrieben:So, ich habe es am vergangenen Wochenende (in einer Mondlichtnacht) einmal ausprobiert ... - das Ergebnis: Die Rauschunterdrückung bei Langzeitaufnahmen ist sehr effektiv, das Foto nahezu rauschfrei, trotz Belichtungszeiten von gut 20 Minuten!
Etwas nervig ist es allerdings schon, die gleiche Zeit noch einmal warten zu müssen, bis der "Job" in der Kamera erledigt ist. Aus dem Grund ist es sinnvoll, wenn man schon vorher weiß, wie lang exakt belichtet werden muss, denn mehr als zwei, drei Aufnahmen macht man meist nicht am Abend - und jedenfalls diese Ausbeute sollte zufriedenstellend sein.

Dank und Gruß
tirnanog
Hallo du, genau so mache ich es auch, bis jetzt bin ich relativ zufrieden. Würde gerne aber wissen ob man das ganze weiter optimieren kann.
Because more than the processor, more than the hardware, the soul of the Mac is its operating system." - Steve Jobs

tirnanog
Batterie7 Kamera
Beiträge: 247
Registriert: Do Apr 10, 2008 21:39
Wohnort: Lüdenscheid
Kontaktdaten:

Beitrag von tirnanog »

Die "Job"-Zeit kann man nicht verkürzen, das geht leider nicht. Optimiert habe ich insofern, als ich bei weit geöffneter Blende, höherer ISO-Zahl und ohne Rauschunterdrückung fotografiert habe, um die optmale Belichtungszweit herauszufinden. Grund: um nicht 40 Minuten warten zu müssen und ich dann feststelle, dass die Aufnahme fehlbelichtet wurde.
Als weitere Optmierung für eine höhere Ausbeute am Abend könnte man eine zweite Kamera einsetzen, doch dazu fehlte mir ein zweites (solides) Stativ.
Ich hatte Kaffee und Literatur mit - und habe die Wartezeit passabel verbringen können.
tirnanog

FM2-User
Sollte mal wieder fotografieren...
Beiträge: 5887
Registriert: Fr Jan 22, 2010 17:54
Wohnort: bei Meeenz

Beitrag von FM2-User »

Man kann auch vor Ort Zeit sparen, muss aber später am Rechner mehr investieren:
Aus der Astro-Praxis gebräuchlich:
Für eine Session das Dunkelstrombild selbst erzeugen und ohne die Langzeit-Option arbeiten. Am Rechner dann das Dark immer ber EBV abziehen.
Vorteil: Man ist in der Nacht schneller
Nachteil: Das Dark hängt von ISO, Belichtungszeit und Temperatur ab.
Um es genau zu machen benötigt man quasi eine Dark-Bibliothek.
So exakt wie die Langzeit-Option der Kamera bekommt man es selten hin. Kompromiss: ein Dark vorher, eins am Ende der Session und dieses dann mitteln.

Da mir das Warten auch auf den Nerv geht, mach' ich's mitunter ganz anders:
Film nehmen und später einscannen (lassen).
Hat natürlich höhere laufende Kosten, aber man spart extrem viel Zeit und schont den Sensor. Denn der wird verdammt heiß bei Langzeit, was HotPixel geradezu heraufbeschwört.
------------------
Gruss - Torsten


ich befürchte, ich bin wach


(gesehen auf einer Postkarte von bruederbach.de)

FM2-User
Sollte mal wieder fotografieren...
Beiträge: 5887
Registriert: Fr Jan 22, 2010 17:54
Wohnort: bei Meeenz

Beitrag von FM2-User »

iHamsi hat geschrieben:Hallo du, genau so mache ich es auch, bis jetzt bin ich relativ zufrieden. Würde gerne aber wissen ob man das ganze weiter optimieren kann.
Wenn sich das Objekt in der Zwischenzeit nicht verändert - Stichwort DeepSky-Astrofotografie - gibt es einige Untersuchungen zur Überlagerung mehrerer kürzer belichteter Aufnahmen zur Mittelung und damit Eliminierung des Rauschens (16x1s bei ISO1600, 8x2s bei ISO800, etc.)
Damit bekommt man aber nur das statistische Luminanz- und Farbrauschen in den Griff. Hotpixel etc. bleiben. Für die muss die o.a. Methode der Dark-Bibliothek herhalten.

Wenn es nur um Landschaft im Mondlicht etc geht, wird es knifflig. Man glaubt gar nicht, was sich zwischen zwei Aufnahmen alles ändern kann...
------------------
Gruss - Torsten


ich befürchte, ich bin wach


(gesehen auf einer Postkarte von bruederbach.de)

Antworten