Ich zögere ein wenig vor den Kauf einer D810 zurück, weil ich in einem Buch über den Vorgänger (die D800) gelesen habe, man müsse seine herkömmlichen Fotografiereigenschaften ändern.
Der Autor schreibt, dass man bei Fotos aus der Hand grundsätzlich den permanenten Autofokus einsetzen müsse, da die Kamera wegen der hohen Pixeldichte schon eine geringe Entfernungsveränderung mit Unschärfe belohnen würde. Mein übliches Fotografieren - aufs Objekt scharfstellen, dann Auschnitt wählen - würde nicht funktionieren, weil die Kamera schon um Millimeter bewegt wurde und somit aus der Schärfeebene wäre.
Frage daher an alle Benutzer einer D800: Trifft das zu, muss das Fotografierverhalten also wirklich verändert werden?
Dank und Gruß
tirnanog
Frage an D800-Besitzer
Moderator: donholg
Ich würde das Zitat mal aus mehreren Gründen in der BS-Rubrik abheften.
Zum einen ändert sich nichts, so lange du die bisherigen Ausgabegrößen beibehältst. Bei 100%-Ansicht, d.h. Pixelpeeping, ist das natürlich schon anders, da die Pixeldichte fast doppelt so hoch ist, wie z.B. bei der D700. D.h. solltest du für gleiche Ergebnisse auf Pixelschärfeniveau ungefähr die halbe Belichtungszeit wie bei einer D700 wählen.
Zum anderen machen die Fehler aufgrund der Verwackler um die Rotationsachsen der Kamera bei größeren Brennweiten wesentlich mehr aus, als die Bewegungen senkrecht zur Sensorebene. Weitwinklige Objekte sind zwar aufgrund der geringen Brennweite unempfindlicher gegen Verwackler aber auch gegen Änderungen der Tiefenschärfe.
Ich habe das beschriebene Problem an der D700 bei Macros mit dem 105er VR gehabt. Da die Schärfentiefe an der Naheinstellgrenze bei Offenblende sehr gering ist, hab ich meist einen Fehlfokus aufgrund meiner Bewegung gehabt. AF-C hat aber auch nie geschafft dies auszugleichen und ich würde mir mal einen VR wünschen der auch senkrecht zur Sensorebene eine Wirkung zeigt.
Lies einfach mal die Dokumente von Nikon zum Thema D800, z.B. das hier. Um das letzte heraus zu holen wirst du schon teure Linsen, Stativ, Spiegelvorauslösung und Fokussierung im Live-View benötigen. Aber auch unter Beibehaltung deiner bisherigen Gewohnheiten und Linsen werden die Aufnahmen im Vergleich zu einer D700 sicher besser werden. Vielleicht nicht optimal, aber besser.
Zum einen ändert sich nichts, so lange du die bisherigen Ausgabegrößen beibehältst. Bei 100%-Ansicht, d.h. Pixelpeeping, ist das natürlich schon anders, da die Pixeldichte fast doppelt so hoch ist, wie z.B. bei der D700. D.h. solltest du für gleiche Ergebnisse auf Pixelschärfeniveau ungefähr die halbe Belichtungszeit wie bei einer D700 wählen.
Zum anderen machen die Fehler aufgrund der Verwackler um die Rotationsachsen der Kamera bei größeren Brennweiten wesentlich mehr aus, als die Bewegungen senkrecht zur Sensorebene. Weitwinklige Objekte sind zwar aufgrund der geringen Brennweite unempfindlicher gegen Verwackler aber auch gegen Änderungen der Tiefenschärfe.
Ich habe das beschriebene Problem an der D700 bei Macros mit dem 105er VR gehabt. Da die Schärfentiefe an der Naheinstellgrenze bei Offenblende sehr gering ist, hab ich meist einen Fehlfokus aufgrund meiner Bewegung gehabt. AF-C hat aber auch nie geschafft dies auszugleichen und ich würde mir mal einen VR wünschen der auch senkrecht zur Sensorebene eine Wirkung zeigt.
Lies einfach mal die Dokumente von Nikon zum Thema D800, z.B. das hier. Um das letzte heraus zu holen wirst du schon teure Linsen, Stativ, Spiegelvorauslösung und Fokussierung im Live-View benötigen. Aber auch unter Beibehaltung deiner bisherigen Gewohnheiten und Linsen werden die Aufnahmen im Vergleich zu einer D700 sicher besser werden. Vielleicht nicht optimal, aber besser.
Vergiss die ganzen Warnungen!
Wenn du die 36 MPixel voll ausnützen möchtest, dann ist ein Stativ, oder eine kurze Verschlusszeit erforderlich. Weiterhin begrenzt nicht mehr der Sensor, sondern immer öfter das Objektiv die Auflösung. Auch wirken sich geringe Fokusändernungen auf Pixelebene etwas mehr aus. Das alles ist aber egal, da die Qualität bezogen auf geringer auflösende Sensoren nie schlechter wird. Du bekommst halt etwas mehr "Datenmüll".
Ich habe keine D800, aber in der Physikvorlesung aufgepasst und denke bei den derzeitigen Gebrauchtmarktpreisen über einen Kauf nach.
Gruß
Andreas
Wenn du die 36 MPixel voll ausnützen möchtest, dann ist ein Stativ, oder eine kurze Verschlusszeit erforderlich. Weiterhin begrenzt nicht mehr der Sensor, sondern immer öfter das Objektiv die Auflösung. Auch wirken sich geringe Fokusändernungen auf Pixelebene etwas mehr aus. Das alles ist aber egal, da die Qualität bezogen auf geringer auflösende Sensoren nie schlechter wird. Du bekommst halt etwas mehr "Datenmüll".
Ich habe keine D800, aber in der Physikvorlesung aufgepasst und denke bei den derzeitigen Gebrauchtmarktpreisen über einen Kauf nach.
Gruß
Andreas
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zappa4ever
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Ich finde es immer wieder schade, dass die Vorteile der D800/810 nur in ihrer Auflösung - und hier speziell beim 100% Crop - gesehen werden.
Ich habe beim Umstieg von D700 > D800 keinerlei Änderungen an meinem eher schlampigen Fotografierverhalten vorgenommen. Ich hatte NICHT mehr Ausschuß, aber ein deutliches Plus an Bildqualität. Dieses äußerte sich auch bei Linsen, für die viele schreiben, dass man sie an einer D800 nicht mehr benutzen kann.
Diese höhere Auflösung erzeugt auch bei normal großen Ausbelichtungen, ohne starken Crop, ein deutliches Plus an feinsten Details und Farb- bzw Helligkeitsabstufungen. Und damit ein sowohl sauberer wirkendes Bild, wie auch ein natürlicher wirkendes, räumlicheres Bild.
Und das mit allen Linsen. Dass man die Qalität (bzw. deren Fehlen) besser sehen kann, empfinde ich als Vorteil.
Wie Andreas schon schrieb. Nun begrenzt eben nicht mehr der Sensor die Auflösung.
Ich habe beim Umstieg von D700 > D800 keinerlei Änderungen an meinem eher schlampigen Fotografierverhalten vorgenommen. Ich hatte NICHT mehr Ausschuß, aber ein deutliches Plus an Bildqualität. Dieses äußerte sich auch bei Linsen, für die viele schreiben, dass man sie an einer D800 nicht mehr benutzen kann.
Diese höhere Auflösung erzeugt auch bei normal großen Ausbelichtungen, ohne starken Crop, ein deutliches Plus an feinsten Details und Farb- bzw Helligkeitsabstufungen. Und damit ein sowohl sauberer wirkendes Bild, wie auch ein natürlicher wirkendes, räumlicheres Bild.
Und das mit allen Linsen. Dass man die Qalität (bzw. deren Fehlen) besser sehen kann, empfinde ich als Vorteil.
Wie Andreas schon schrieb. Nun begrenzt eben nicht mehr der Sensor die Auflösung.
Gruß Roland...
Danke für die Einschätzungen, das hat mich doch bei der Entscheidungsfindung geholfen: Die 810 wird es dann werden.
Sie ist aber als Zweitkamera neben der D4s gedacht, denn ich nehme nicht gern die ganze Fototasche mit, sondern lieber zwei Kameras - und wenn ich an der D4s das 70-200 habe, wird die D810 mit einem Weitwinkel bestückt, wo die Fokusprobleme sicher geringer sind. Ich denke, dass die beiden Kameras eine gute Ergänzung abgeben: die D4s für Schnelligkeit und für Theater- und Nachtaufnahmen - und die D810 für Motive, bei denen Zeit keine große Rolle spielt. Und für Reportagezwecke und Reisen (meine häufigsten Aufgabengebiete) können beide gut nebeneinander eingesetzt werden. Die 36 MP benötige ich nicht zwingend (bislang hat die D3, die jetzt abgelöst werden soll, mit ihren 12 MP für die meisten Aufnahmezwecke gereicht), aber ich sehe keine Alternative. Die D750 erfüllt doch nicht die Erwartungen, die ich hatte und mit der D610 konnte ich mich ebenfalls nicht anfreunden. Also hoffe ich, mit der 810 glücklich zu werden ...
Nochmals Dank für die Meinungen
tirnanog
Sie ist aber als Zweitkamera neben der D4s gedacht, denn ich nehme nicht gern die ganze Fototasche mit, sondern lieber zwei Kameras - und wenn ich an der D4s das 70-200 habe, wird die D810 mit einem Weitwinkel bestückt, wo die Fokusprobleme sicher geringer sind. Ich denke, dass die beiden Kameras eine gute Ergänzung abgeben: die D4s für Schnelligkeit und für Theater- und Nachtaufnahmen - und die D810 für Motive, bei denen Zeit keine große Rolle spielt. Und für Reportagezwecke und Reisen (meine häufigsten Aufgabengebiete) können beide gut nebeneinander eingesetzt werden. Die 36 MP benötige ich nicht zwingend (bislang hat die D3, die jetzt abgelöst werden soll, mit ihren 12 MP für die meisten Aufnahmezwecke gereicht), aber ich sehe keine Alternative. Die D750 erfüllt doch nicht die Erwartungen, die ich hatte und mit der D610 konnte ich mich ebenfalls nicht anfreunden. Also hoffe ich, mit der 810 glücklich zu werden ...
Nochmals Dank für die Meinungen
tirnanog
Meine D800 hatte den häufiger vorgekommenen Backfocus, der aber schnell und unkompliziert beseitigt wurde. Danach zeigte sie mir meine "schlampigen Fotografiergewohnheiten" 
gnadenlos auf. Ich war sogar so weit, das Handtuch zu werfen. Aber mit mehr Ruhe, Geduld und dem zur Verfügung stehenden Verstand habe ich gelernt, was sie braucht: Ruhe und Licht. Seitdem will ich sie nicht mehr hergeben, ohne konkret sagen oder gar messen zu können, warum mir die Bilder so gut gefallen. Nicht alle, aber dafür kann die Kamera nichts. Genau aus diesen Bildern lerne ich immer weiter. Mit der D800 genieße ich das ruhige und bedachte Fotografieren. Und darum geht es mir letztendlich. Das einzige, was ich vermisse, ist die "Nachtsichtfähigkeit" einer D3s. Tauschen würde ich heute aber nicht mehr.
gnadenlos auf. Ich war sogar so weit, das Handtuch zu werfen. Aber mit mehr Ruhe, Geduld und dem zur Verfügung stehenden Verstand habe ich gelernt, was sie braucht: Ruhe und Licht. Seitdem will ich sie nicht mehr hergeben, ohne konkret sagen oder gar messen zu können, warum mir die Bilder so gut gefallen. Nicht alle, aber dafür kann die Kamera nichts. Genau aus diesen Bildern lerne ich immer weiter. Mit der D800 genieße ich das ruhige und bedachte Fotografieren. Und darum geht es mir letztendlich. Das einzige, was ich vermisse, ist die "Nachtsichtfähigkeit" einer D3s. Tauschen würde ich heute aber nicht mehr.Schöne Grüße
Gert
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“You can't believe most of the quotes you read on the Internet.”
– Abraham Lincoln
Gert
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“You can't believe most of the quotes you read on the Internet.”
– Abraham Lincoln
So, die D810 ist inzwischen im Haus und ich sehe bislang keine Probleme. Offenbar hat Nikon gegenüber dem Vorgänger doch noch etwas getan, um Vibrationen zu verhindern (Spiegeldämpfung) - und da ich die Kamera, wie beschrieben, überwiegend mitt Weitwinkelobjektiven einsetze (während die Teleobjektive der D4s vorbehalten bleiben) ist die D810 schon eine gute Ergänzung ... - Sehr gut funktioniert übrigens die lichtbetonte Belichtungsmessung; habe sie gerade bei Konzert- und Theateraufnahmen ausprobiert und keine einzige Fehlbelichtung dabei!!!
Eine Frage zum vielbeschriebenen "Picture Control": Wenn man ausschließlich im NEF-Format fotografiert, braucht das doch kein Mensch, oder???
Gruß
tirnanog
Eine Frage zum vielbeschriebenen "Picture Control": Wenn man ausschließlich im NEF-Format fotografiert, braucht das doch kein Mensch, oder???
Gruß
tirnanog